Das stattschloß steht hinter der: Frankfurter Erklärung in Solidarität mit den Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Januar 2019

„Wir fordern ein Ende der Bagatellisierung der rechts, rassistisch und antisemitisch motivierten Straftaten durch politisch Verantwortliche sowie die Anerkennung, dass es ein strukturelles Problem des rechten Gedankenguts und des Rassismus im hessischen Polizeiapparat gibt.“

Kürzlich ist bekannt geworden, dass die Frankfurter Rechtsanwältin und NSU-Nebenklagevertreterin Seda Başay-Yıldız und ihre Familie von einer rechtsextremen Gruppe seit August 2018 wiederholt mit dem Tode bedroht worden sind. Ermittlungen zu der Gruppe, die sich in Anlehnung an die rassistische Mord- und Anschlagsserie des Nationalsozialistischen Untergrunds „NSU 2.0“ nennt, führen zu Frankfurter Polizeibeamten in der 1. Hauptwache auf der Zeil.

Zeitgleich erfuhr die Öffentlichkeit von einer Serie von neun Brandanschlägen gegen alternative und linke Wohnprojekte im Rhein-Main-Gebiet. Deren Bewohner*innen werfen Polizei und Staatsanwaltschaft „eklatante Ermittlungsversäumnisse“ bei der Aufklärung der Straftaten vor.
Die Morddrohungen gegen Rechtsanwältin Başay-Yıldız, die Verherrlichung der rassistischen Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und die Brandstiftungen gegen linke Projekte finden in einem gesellschaftlichen und politischen Klima statt, in dem Rassismus, Menschenverachtung und Antisemitismus gesellschaftsfähig geworden sind. Es ist zu befürchten, dass nicht nur – wie von dem hessischen Innenministerium am 17. Januar 2019 mitgeteilt – ein Dutzend Angehörige der hessischen Polizei Gruppen und Netzwerke gebildet haben, in denen der Nationalsozialismus verherrlicht und sich an rassistisch motivierten Straftaten beteiligt oder dies zumindest gebilligt wird.

Wir erklären unsere Solidarität mit den Betroffenen dieser offensichtlich rassistisch und politisch rechts motivierten Straftaten und fordern:

  • Ein Ende der Bagatellisierung der rechts, rassistisch und antisemitisch motivierten Straftaten durch politisch Verantwortliche sowie die Anerkennung, dass es ein strukturelles Problem des rechten Gedankenguts und des Rassismus im hessischen Polizeiapparat gibt.

  • Eine sofortige umfassende und transparente Aufklärung aller rechts, rassistisch und antisemitisch motivierter Gewalttaten in Hessen samt der Rolle von Polizei und Landesamt für Verfassungsschutz durch eine unabhängige Untersuchungskommission nach dem Vorbild der britischen MacPherson-Kommission. Diese hatte den rassistischen Mord an dem Teenager Stephen Lawrence untersucht und umfangreiche Empfehlungen zu institutionellem Rassismus in der Polizei erarbeitet.

  • Die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle für polizeiliches Fehlverhalten. Diejenigen, die sich über polizeiliches Fehlverhalten, falsche Ermittlungen oder einen diskriminierenden Umgang mit Opfern von Straftaten beschweren wollen, müssen Zugang zu einer mit umfassenden Kompetenzen ausgestatteten Anlaufstelle haben können. Diese Anlaufstelle muss außerhalb der Polizeibehörden angesiedelt und unabhängig sein.

Begründung

Noch bedrohen organisierte Rechte und Rassist*innen Einzelne. Doch gemeint sind wir alle, die für eine offene und freie Gesellschaft, für unverbrüchliche demokratische Rechte für alle Menschen, gegen rechtes, rassistisches und antisemitisches Gedankengut eintreten.

Initiator*innen der Frankfurter Erklärung:

  • Bildungsstätte Anne Frank, Zentrum für politische Bildung und Beratung Hessen, Frankfurt a. M.

  • Bundesverband Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD)

  • Esther Dischereit, Schriftstellerin (Berlin)

  • Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV e.V.)

  • Türkische Gemeinde Hessen

  • Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (VBRG e.V.)

RÄUMUNGEN VERHINDERN! RADAUE UND HASI MÜSSEN BLEIBEN!


Schon wieder sind selbstverwaltete linksalternative Freiräume akut von der Räumung bedroht. DAS KOTZT UNS AN! Und leider kennen wir das nur zu gut. Nicht lange ist es her, da klaffte in Erfurt eine große Lücke. Nach der Rämung des Besetzten Hauses auf dem Topf und Söhne Geländes war es schwer bis unmöglich, sich Räume anzueignen bzw. musste man sich mit blöden Vermieter*innen rumschlagen, die ihre Räume gern anderweitig nutzen wollten.

Vom Besetzter zum Hausbesitzer! Dank des Kaufes des Stattschloss-Hauses haben wir endlich etwas Platz und Möglichkeiten für linke Selbstverwaltung gefunden – ohne die Drohung, bald geräumt oder gekündigt zu werden. Das ist für uns ein Kompromiss zu unserer eigentlichen Forderung „Häuser denen, die drin wohnen“. Nur können und wollen wir nicht alle Häuser und Plätze dieser Welt kaufen. Daher unterstützen wir alle, die sich linksorientierte selbstverwaltete Freiräume schaffen, ob gekauft, gepachtet,geduldet oder besetzt.

Wir fordern: HÄNDE WEG vom Wagenplatz Radaue in Jena und HÄNDE WEG von der Hasi in Halle!!! Hände WEG von allen linken selbstverwalteten Räumen!!!

Eure Crew vom Stattschloss

weitere infos bekommt ihr unter: https://hafenstrasse7.noblogs.org/ https://radaue.de/

Hood not Kiez Runde Zwei am 13. Oktober

 

Zum 2. Hood not Kiez Fest laden euch dieses Jahr das Klanggerüst, der Traumraum, die Saline 34, Frau Korte, Ill Verses Mob, Ilvers, das Stattschloß und das veto am 13. Oktober in den Erfurter Norden ein. 15 Uhr gehts los, bei uns mit folgendem:

15 Uhr
Infostand mit Kaffee, Kuchen, Zuckerwatte, Umsonstladenpräsentation, Bar, Musik von OFH (Funky Punk) und Noxley (Jazzy DJ Dreamteam) und viel mehr…

Solidarität mit dem AZ Kim Hubert und allen Antifaschist*innen in Salzwedel – Demo am 14.7.

In der Nacht zum 05.06.18 gab es einen bewaffneten Naziangriff auf das AZ Kim Hubert in Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Nazis drangen gezielt in Räume ein, in denen Menschen schliefen, versprühten Pfefferspray, zündeten eine Rauchbombe und zerstörten die Einrichtung. Die Betroffenen werten diesen Angriff als Reaktion auf einen antifaschistischen Stadtspaziergang, bei dem die Rotzfreche Asphaltkultur vor Häusern bekannter Neonazis Konzerte veranstaltete.

Als linkes Hausprojekt solidarisiert sich der Stattschloss e.V. ausdrücklich mit den Betroffenen des Naziangriffs und ruft zur Teilnahme an der antifaschistischen Demo am 14.7., 17h am Bahnhof in Salzwedel auf.

Bitte lest auch den Aufruf zur Unterstützung des AZ Kim Hubert, den die Betroffenen veröffentlicht haben:
http://keinruhigeshinterland.org/2018/06/07/dringender-aufruf-zur-unterstuetzung-des-az-kim-hubert-salzwedel/

Auch in Erfurt sind Naziangriffe auf linke Zentren leider nichts
Unbekanntes. Sowohl 2016 als auch 2017 gab es bewaffnete Naziangriffe auf unsere Nachbar*innen des AJZ Erfurt. Während das Stattschloss bisher noch nicht Ziel militanter Angriffe war, so sind Pöbeleien und auch mal ein paar „Sieg Heil“-Rufe von der Straße trauriger Teil des rechten Alltags in unserem Viertel. Wir lassen uns davon jedoch nicht einschüchtern – für eine antifaschistische Provinz in Salzwedel, Erfurt und überall!

Euer Stattschloss

Spendenaufruf 3.0

Liebe Freund*innen alternativer Wohnprojekte,

Das Wohnprojekt „Stattschloß“ in Erfurt feiert dieses Jahr das 2. Jubiläum, endlich ist unser Haus voll bewohnt und wir freuen uns sehr darüber!

Der Weg bis hierhin war schön, lehrreich aber auch anstrengend, zeitaufwendig und mühsam. Denn wir verstehen uns als DIY-Projekt (do it yourself) und beauftragen nur dort Handwerker*innen, wo unsere Fähigkeiten und zeitlichen Möglichkeiten an ihre Grenzen gelangen.

Unter anderem hat dies den großen Vorteil, dass wir monatlich weniger Kreditrückzahlung haben und somit eine sozialverträgliche Miete zur Grundvoraussetzung machen können, denn das war von Anfang an unser Anspruch. Wohnraum sollte unabhängig der Fülle eines Portemonnaies für jeden und ausreichend vorhanden sein! Wohnraum ist keine persönliche Kapitalanlage, sondern die Basis für Lebensqualität.

Aber wie wir gelernt haben hören Baustellen nicht einfach so auf. Das Beenden einer Baustelle, ist der Anfang einer Neuen.
Auch kommen Baustellen zum Vorschein, die weit mehr an Arbeit und Geld in Anspruch nehmen, als eigentlich geplant. Deshalb neigen sich unsere finanziellen Mittel langsam dem Ende zu und wir sind an diesem Punkt auf die Unterstützung von euch angewiesen. „Spendenaufruf 3.0“ weiterlesen

super war der 2. Hausgeburtstag!

Liebe Freund*innen vom stattschloß,

super war der 2. Hausgeburtstag! Und hoffentlich hattet ihr ebenso wie wir ein wundervolles Fest. Ob am lustigen und chilligen Nachmittag oder zur fetten Sause am Abend, es gab so viele tolle Momente, die zum aufzählen jetzt viel zu viele wären. Auch sind wir über die vielen Spenden von euch sehr dankbar, ein Schritt zum Dachabdichten ist getan. Daher nochmal ein offizielles und großes DANKE an euch und hoffentlich finden Entsafter,Kronleuchter, Räucherkatze und co. einen Ehrenplatz bei euch zu Hause 🙂

Den ein oder anderen schönen Moment haben wir hier für euch
festgehalten:

Bis zum nächsten mal
Eure Staubgespenster

Dank an alle Mitwirkende und Gäste! <3

Liebe Leute,
etwas geschafft, aber glücklich haben wir uns inzwischen das Konfetti aus den Haaren geklaubt und schwelgen nun in Erinngerungen an die fetteste Sause des Jahres. Unser Hausgeburtstag war zauberschön und dafür möchten wir uns noch einmal herzlich bei allen Mitwirkenden und Gästen bedanken!
Ob am Kuchenbuffet, an der „geilsten Bar der Welt“, beim Rave im Keller oder beim Pogen zur Live-Musik: Wir hatten ne Menge Spaß mit euch und freuen uns auf ein weiteres tolles Jahr! Auf bald im Staub und Glitzer…

Support your local Hausprojekt!
Eure Stattschloss-Crew